Infrastrukturinvestor I Squared Capital will der Deutschen Bahn ihre Auslandstochter Arriva abkaufen.

Die Private-Equity-Gesellschaft aus Miami, Florida verhandelt mit dem bundeseigenen Konzern eine Vereinbarung zur Übernahme des Bus- und Bahndienstleisters, berichtet die Financial Times. Eine Einigung steht wohl kurz bevor. 

Arriva operiert in Großbritannien und neun Ländern Kontinentaleuropas, darunter die Nachbarländer Niederlande, Polen und Tschechien. In der britischen Hauptstadt London ist Arriva eines der größten Busunternehmen, betreibt dort auch Nah- und Fernverkehrszüge. 

Das Geschäft in Deutschland musste verkauft werden, als Arriva von der Deutschen Bahn übernommen wurde. 

Verlustgeschäft für Deutsche Bahn

Ein Deal inklusive Schulden könnte Arriva mit rund 1,6 Milliarden Euro bewerten, ließen informierte Personen jüngst verlauten. Die Deutsche Bahn hatte Arriva 2010 ihrerseits für rund 2,8 Milliarden Euro samt Verbindlichkeiten übernommen. Es war ihr bis dahin größter Zukauf. 

Nach Daten der Staatskonzerns hat Arriva im Vorjahr rund 4.2 Milliarden Euro umgesetzt. Davon blieb ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 411 Millionen Euro. Das erste Halbjahr 2023 schloss das Unternehmen mit Erlösen von rund 1,97 Milliarden Euro ab, knapp zehn Prozent unter Vorjahr. 

Die Deutsche Bahn hatte bereits angekündigt, Arriva bis Ende 2024 veräußern zu wollen. I Squared galt zuletzt schon als aussichtsreichster Kandidat.