Während es an den Börsen nach oben geht, geht es mit der Realwirtschaft, zumindest in Deutschland, weiter bergab. Dies belegen nun auch überraschend negative Ergebnisse der deutschen Industrieproduktion: 

Zum insgesamt fünften Mal infolge geht die Industrieproduktion in Deutschland zurück. Die kürzlich veröffentlichten Daten für den Oktober weisen daher mehr und mehr auf eine Rezession in der Bundesrepublik hin, die so schnell nicht vorbeigehen dürfte.

Industrieproduktion sendet eindeutige Signale zur Wirtschaftslage in Deutschland

So stellten Industrie, Bau und Energieversorger im Oktober zusammen 0,4 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet, nachdem es im September sogar ein Minus von 1,3 Prozent gegeben hatte.

Besonders stark zeichnet sich die Schwäche übrigens im Maschinenbau ab, wo die Produktion um 6,3 Prozent einbrach. Vor allem diese exportabhängigen Industrien leiden unter einer schwächeren Nachfrage, auch wegen des weiterhin laufenden Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine.

In einer ersten Reaktion hieß es dazu von Ökonom Elmar Völker von der LBBW:

"Die deutsche Industrie kommt auch zum Start ins Schlussquartal 2023 nicht aus ihrer Schwächephase heraus. Die heute gemeldeten Zahlen sind nach den gestrigen Daten zu den Auftragseingängen die nächste Enttäuschung. Eine Rezession der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr wird damit immer mehr zur Gewissheit. Und ein schnelles Ende der Misere ist weiterhin nicht in Sicht."

Rezession in Deutschland

Bis auf die Bundesregierung und deren eigene Wirtschaftsweisen rechnet übrigens niemand mehr im Gesamtjahr 2024 mit einem Wirtschaftswachstum. Dementsprechend scheint die Rezession in Deutschland nicht nur bereits lange da, sondern auch noch länger zu bleiben.

Wann und ob dieser Druck von Unternehmen und Haushalten genommen werden kann, ist derzeit noch fraglich, sicher ist aber, dass die deutsche Volkswirtschaft vor einigen Herausforderungen steht. Dabei ist das aktuell zusätzlich in Berlin laufende Haushaltschaos nicht gerade hilfreich. 

DAX (WKN: 846900)

Mit Material von Reuters