In China kämpft der Immobilienentwickler Evergrande weiter mit der Insolvenz und will den Hals aus der Schlinge ziehen. Nun sind neue Details bekannt geworden, wie eine Verschlimmerung der Immobilienkrise in China verhindert werden soll.

Der Immobilienmarkt in China ist in der Schieflage und damit auch die Konjunktur. Wesentlichen Anteil daran haben die beiden Immobilienentwickler Evergrande und Country Garden, welche sich mit ihren Projekten verspekuliert haben. So gilt Evergrande als der am höchsten verschuldete Immobilienentwickler der Welt mit Gesamtverbindlichkeiten von mehr als 300 Milliarden US-Dollar. Dieser war Ende 2021 mit seinen Auslandsschulden in Verzug geraten und zum Aushängeschild einer Schuldenkrise geworden, die seither den chinesischen Immobiliensektor erfasst hat.

Doch weiterhin kämpft man noch darum, eine Liquidierung zu verhindern, sodass nicht noch mehr Immobilien auf den Markt geworfen werden, was weiteren Verkaufsdruck auslösen könnte. Deswegen hat man jetzt bei Evergrande folgende Pläne:

Evergrande kämpft ums Überlegen

Der angeschlagene Immobilienentwickler China Evergrande hat die Vertagung der Anhörung eines Liquidationsantrags vor einem Hongkonger Gericht beantragt. Keiner der Gläubiger strebe "aktiv" eine Liquidation an, begründete ein Anwalt des Unternehmens am Montag den Schritt. Der Richter vertagte das Verfahren auf den 29. Januar und forderte den angeschlagenen Baukonzern auf, mit den zuständigen Behörden über die Bedingungen einer Umschuldung zu verhandeln.

Die Umschuldung war bereits im Oktober gerichtlich angeordnet worden. Evergrande hatte in der vergangenen Woche versucht, einen überarbeiteten Restrukturierungsplan vorzulegen. Am Donnerstag hatte Reuters von Insidern erfahren, dass der hoch verschuldete Konzern mit einem neuen Umschuldungsplan die drohende Liquidation doch noch abwenden will. Demnach hat er den Tausch von ausländischen Verbindlichkeiten gegen Eigenkapital und nicht handelbare "Zertifikate" angeboten. Am Freitag hieß es, eine Gruppe von Gläubigern fordere eine Mehrheitsbeteiligung an dem Bauträger.

Fazit

Bisher gab es schon mehrere Versuche von Evergrande den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen, bisher jedoch ohne Erfolg. Auch ob dieser Versuch Erfolg hat, steht noch in den Sternen. Für eine endgültige Lösung des Problems drängen viele Experten deshalb auf ein Eingreifen der chinesischen Regierung – diese hat sich bisher allerdings bedeckt gehalten. 

Evergrande (WKN: A2APDK)

Mit Material von Reuters