2024 war eine starke Erholung für den Immobilienmarkt erwartet worden – jetzt mehren sich jedoch die Zeichen, die für ein weiter negatives Jahr für Besitzer sprechen. Das müssen Investoren wissen und das sagt eine neue Studie von EY zu dem Thema:

Im vergangenen Jahr war das Transaktionsvolumen am deutschen Immobilienmarkt einer Studie von EY zufolge auf knapp 30 Milliarden Euro eingebrochen nach 67 Milliarden Euro im Jahr 2022. Zuletzt hatte das Transaktionsvolumen 2011 unter 30 Milliarden Euro gelegen. Allerdings sollte mit fallenden Zinsen 2024 eine Besserung eintreten, so die Prognosen. Dies könnte jetzt anders kommen:

Keine Erholung 2024?

Denn für das laufende Jahr erwarte die Mehrheit der befragten Marktteilnehmer, dass die Transaktionsumsätze "vielleicht vorsichtig wieder etwas ansteigen könnten", sagte Paul von Drygalski von EY Real Estate am Mittwoch. Mit einem weiteren Transaktionsrückgang rechne nur noch ein Viertel der Befragten – im vergangenen Jahr seien es noch 80 Prozent gewesen. Zudem würden neue Insolvenzen in der Branche erwartet, die 2024 nach den im vergangenen Jahr besonders gebeutelten Projektentwicklern auch weitere Bereiche wie Bauunternehmen erfassen könnten.

Die Branche leidet unter den massiv verteuerten Baukosten, der hohen Inflation und vor allem den rasch gestiegenen Zinsen. Die Zinsentwicklung bleibe der dominierende Trend am Immobilienmarkt, erklärte EY.

Die Krise am Immobilienmarkt ist noch nicht überwunden

"Langsam verdichten sich die Zeichen einer Bodenbildung am Immobilien-Investmentmarkt", sagte Florian Schwalm, Managing Partner bei EY Real Estate. "Die Krise überwunden haben wir allerdings noch nicht." 

So rechnet etwa die Mehrheit der Befragten 2024 mit weiteren Abwertungen von Portfolios – das könnte erneut Auswirkungen auf Immobilien-Unternehmen haben. Große Konzerne wie Vonovia oder die LEG Immobilien hatten ihre Bestände bereits 2023 herunterschreiben müssen. Auch verliere der Immobilienmarkt in der Bundesrepublik an Attraktivität für Investoren.

Fazit

Eine Abmilderung der Krise, jedoch keine Erholung, ist demnach für das Jahr 2024 zu erwarten. Der Immobilienmarkt dürfte speziell in Deutschland noch weiter unter Druck stehen, wobei die Preise wegen der grassierenden Wohnungsnot weiterhin nur sehr langsam nachgeben dürften.

Je länger die Krise allerdings andauert, desto wahrscheinlicher wird es für potenzielle Käufer ein Schnäppchen zu machen.

Mit Material von Reuters