Im Immobilienmarkt zeichnet sich seit über einem Jahr des Abwärtstrends wieder eine Stabilisierung der Preise ab. Ist das vielleicht die letzte Chance für Interessenten günstig zu kaufen?

Nach teils deutlichen Preisrückgängen für Wohnimmobilien stabilisiert sich der Kaufmarkt einer Studie zufolge deutschlandweit. Nach den kräftigen Zinserhöhungen und einem Käuferstreik hatte sich ein toxischer Cocktail für den Immobilienmarkt ergeben. Doch jetzt scheint zumindest ein Ende der Abwärtsbewegung in Sicht:

Stabilisierung der Immobilienpreise wird absehbar

Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser bewegten sich im zurückliegenden dritten Quartal zwischen 0,2 und 0,3 Prozent zum vorangegangenen Vierteljahr leicht nach oben, wie das Portal ImmoScout 24 am Donnerstag zu seiner Auswertung mitteilte. Das gelte sowohl für Bestands- als auch für Neubauimmobilien.

"Die geringen Preisschwankungen im Quartalsvergleich sind vor allem auf den stagnierenden Neubau sowie die wiederkehrende Kaufnachfrage zurückzuführen", sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. Es sei davon auszugehen, dass die Preise weiterhin leicht in beide Richtungen schwanken dürften. "Einen signifikanten Preisrutsch erwarte ich allerdings nicht, da der Bedarf an Wohnraum wächst und zu wenig gebaut wird", sagte Crockford.

Der Angebotspreis für eine Bestandswohnung liegt den Angaben zufolge aktuell bei durchschnittlich 2575 Euro pro Quadratmeter. Das wären 4,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Neubaupreis sei um knapp 2,3 Prozent auf 4075 Euro je Quadratmeter gesunken.

München weiter Metropole für teure Immobilien

Teuerste Großstadt bleibt den Angaben zufolge München - trotz eines Preisrückgangs von 3,5 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2022: Wer sich eine Neubauwohnung in der Isar-Metropole kaufen möchte, zahlt im Schnitt 10.586 Euro pro Quadratmeter.

Am günstigsten von den Metropolen sind Bestandswohnungen in Köln: Hier liegt der Angebotspreis bei rund 4080 Euro pro Quadratmeter, was 8,7 Prozent oder knapp 400 Euro weniger sind als ein Jahr zuvor. "Die Domstadt bleibt die günstigste Metropole Deutschlands, gefolgt von Düsseldorf." Dort liegt der Angebotspreis mit 4280 Euro knapp 7,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In Hamburg und Berlin sind die Preisabschläge im Vergleich zum Vorjahr mit jeweils 4,4 Prozent am geringsten, so die Studie.

Die letzte Chance für Interessenten günstig zu kaufen?

Dementsprechend zeichnet sich im Immobilienmarkt, insofern die Zinsen nicht weiter steigen, eine Talsohle ab. Folglich könnte dies aber die letzte Gelegenheit für Interessenten sein zu den “günstigen” Preisen zu kaufen, denn mit fallenden Zinsen sollten auch die Preise steigen.

Allerdings müssen Investoren bei ihrer Kalkulation die stark gestiegenen Zinsen einkalkulieren, die inzwischen zu einer massiven Belastung für Käufer geworden sind.

Mit Material von Reuters